Dieses Video wurde durch den Verein Ortsgeschichte Seebach (JM) aufgenommen. Die ersten Böller zünden bei 3:08.
Ist nun der Sommer in Seebach drei Mal schöner als in der Innenstadt von Zürich? Auf der Sechseläutenwiese 'explodierte' der Kopf des (Zentral)Bööggs nach über 9 Minuten.
Der Tagesanzeiger vom Sechseläuten-Montag, 24.4.2017 fragte:
"Die Zünfte haben den Böögg gestohlen" - ist dies falsch oder richtig?
Richtig:
Erfunden haben die Zünfter die Böögg-Tradition nicht. Im 18. Jahrundert versammelten sich auf den Plätzen von Zürich die Kinder und die Jungen. Viele wohl besoffen - "und sobald sie den Ton der Glocken hören, fangen sie vor Freunde an zu jauchszen, zu schiessen, die Trommel zu schlagen, Holzhaufen anzuzünden, Strohmänner zu verbrennen und was der kindlichen Freuden mehr sein mögen", hält ein Chronist im Jahr 1775 bei der Beschreibung des Ur-Sechseläutens fest. Die Zünfter kommen in dieser Beschreibung zwar vor, Strohmänner interessierten sie aber nicht. Sie trafen sich zum Umtrunk und zum Feiern untereinander. Als im 19. Jahrhundert die Zünfte Macht einbüssten, begannen sie die 6-Uhr-Rundgänge auszubauen, welche die Frühjahrs-Tagundnachgtgleiche und damit einen neuen Arbeitsrhythmus ankündigten. Die Rundgänge wurden grösser, organisierter, patriotischer. Kinderumzüge wurden organisiert. In den Quartrieren wurden derweil nach alter Tradition allerlei 'Bööggen' verbrannt. Das 'Sechseläuten-Central-Comité' führte Ende des 19. Jahrhunderts schliesslich die Verbrennung eines Zentral-Böögg ein. Daraufhin verschwand allmählich die Bööggen-Tradition aus den Quartieren. Und so kam es, dass die Zünfter den Böögg klauten. Quelle/Text übernommen: TA vom 24.4.2017, Seite 17
Nun, wie wir wissen, ist diese Bööggen-Tradition im Quartier Seebach auferstanden und lebt weiter!