Mitgliederanlass 2015

Der diesjährige Mitgliederanlass stand unter dem Titel ‚Maria Lourdes in Seebach – Pfarrkirche/Wallfahrtsort/Kulturdenkmal‘.

30 Mitglieder haben an diesem interessanten Anlass teilgenommen. Nach der Begrüssung durch Dr. Kurt Maeder vor dem Gesamtkunstwerk ‚Maria Lourdes‘ gab uns Hansheiri Irniger mit einem Film, welchen er in aufwändiger Arbeit zusammengestellt hat, einen Überblick zur Geschichte der Katholiken in Zürich und Seebach sowie zum Werdegang zur Kirche Maria Lourdes.

Der folgende Auszug aus Wikipedia informiert über einige Details zur Kirche Maria Lourdes:

„Von St. Peter und Paul (Zürich-Aussersihl), der Mutterpfarrei aller katholischen Kirchen der Stadt Zürich, wurde am 11. Januar 1893 die Pfarrei Herz Jesu (Zürich-Oerlikon) gegründet. Diese kaufte 1914 einen Baugrund in Seebach. Dies war nötig, da in Seebach Ende des 19. Jahrhunderts ein Bauboom einsetzte, sodass das Dorf einen Bevölkerungszuwachs von 1'410 Einwohnern im Jahr 1888 auf 6'243 Einwohner im Jahr 1933 verzeichnete. Im Architekturwettbewerb für den Bau der Kirche Maria Lourdes konnte sich der Zürcher Architekt Fritz Metzger (1898–1973) durchsetzen, nach dessen Entwurf der Bau der Kirche und des Pfarrhauses in den Jahren 1933 bis 1935 realisiert wurde. Am 30. Juni 1935 wurde die Kirche durch den Bischof von Chur, Laurenz Matthias Vincenz, geweiht und zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben.“

Ergänzt können diese Informationen durch den Eintrag auf der Homepage der Kirche Maria Lourdes werden:

Grosse Künstler in unserer Kirche

Der Architekt Fritz Metzger war einer der ersten, der den rohen Eisenbeton, in der Schweiz konsequent an seinen kirchlichen Bauten zur Anwendung brachte. Metzger und sein Ingenieur Pfeiffer bauten in Seebach eine 12 Meter hohe dreischiffige Kirche, bestehend aus 40 Meter langen Fassaden mit Mauerstärken von lediglich 18 cm! Die 30x30 cm schlanken Betonpfeiler im Innern der Kirche sind 9 Meter hoch und tragen sieben Gewölbe aus Sichtbeton, deren Gewölbebeton nur 10 cm stark ist. Das ganze wirkt wunderbar harmonisch und leicht.

Das Altarbild zeigt Maria, den von jeder Erbschuld bewahrten Menschen. Richard Seewald führt darin die Vorgaben des Raumes gekonnt weiter: Er nimmt das Motiv der Tuffsteine und jenes vom Kreismotiv der Rundfenster auf und macht das Bild zum grossen Mittelpunkt der Komposition.

Besonders erwähnenswert sind auch die 13 Glasfenster, die Ferdinand Gehr 1959 gestaltet hat. Sie stellen Anrufungen der Mutter Gottes aus der Lauretanischen Litanei dar. Ein Spätwerk von Gehr befindet sich in der Taufkapelle: 7 Fenster, die je ein Sakrament darstellen.

Kunstband Kirche Maria Lourdes Zürich-Seebach

Zum 75. Jubiläum unserer Kirche wurde ein Kunstband gestaltet, indem Geschichte und alle Kunstgegenstände und -bilder unserer Kirche enthalten sind. Mit vertiefenden Texten eröffnet sich die Schönheit und Bedeutung. Zu beziehen über unser Sekretariat für Fr. 10.- plus Versandkosten.“

Nach dieser interessanten Orientierung und Einstimmung führte uns Pfarrer Martin Piller durch die Kunst in der Kirche Maria Lourdes. Wer sich bisher noch nie mit dieser Kirche und ihrem künstlerischen Schmuck sowie dessen Inhalt befasst hat, war mehr als erstaunt. Es dürfte auch nur Eingeweihten und Fachleuten aufgefallen sein, dass die Kirche mehrere Altäre hat. Einen eigentlichen Hochaltar mit dem Tabernakel und zwei Seitenaltäre. Diese Seitenaltäre standen beim letzten Umbau zur Diskussion. Es war beabsichtigt, diese zu beseitigen. Eine Umfrage bei den Kirchengängerinnen und Kirchengängern führte dazu, dass diese heute noch in der Kirche stehen. Vor dem Hochaltar steht ein Volksaltar. Im Zuge der Liturgiereformen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde in vielen römisch-katholischen Kirchen der Hochaltar durch einen Volksaltar ersetzt. - Beidseits der Kirche fallen zwei Figuren auf. Es handelt sich um Herz Jesu und den hl. Josef vom Künstler August Blaesi. Dieser Künstler hat vor diesen Figuren den am 7.4.1944 eingeweihten Kreuzweg aus Tuffstein erschaffen. Pilgersleute begehen diesen Kreuzweg und berühren oder küssen während ihrer Gebete die Figuren, so dass diese entsprechende Spuren zeigen.

Interessant waren in besonderem Mass die Ausführungen zu Ferdinand Gehr und den von ihm 1959 gestalteten 13 farbenfrohe Rundfenster nach Motiven der Lauretanischen Litanei. Im Alter von 91 Jahren hat er zudem die Fenster der Taufkapelle ‚Die sieben Sakramente‘ erschaffen.

Viel Raum in den Erklärungen erhielt das Chorwand-Frescobild ‚Immaculata‘ von Richard Seewald. Dieses Bild dominiert den Chor und den Raum. Mit Maria sind der Engel Gabriel und der Fluchtengel, Adam und Eva, der Evangelist Lukas sowie Papst Pius IX. dargestellt. Seitlich vom Altar betende und hilfesuchende Menschen. Gemäss Erklärungen von Pfr. Piller drücken diese Menschen die Not der Entstehungszeit des Fresco, des Zweiten Weltkrieges, aus. Vielen war bisher nicht bewusst aufgefallen, dass am Fuss dieses Bildes ein Blick auf die Stadt Zürich offenbart wird. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, all die interessanten Hinweise von Pfr. Martin Piller zu diesem Bild wieder zu geben. Deshalb wird ich auf den Kunstband zur ‚Kirche Maria Lourdes Zürich-Seebach verwiesen, welcher aus Anlass 75 Jahre Maria Lourdes Seebach heraus gegeben wurde. Zu beziehen beim Katholischen Pfarramt Maria Lourdes, 8052 Zürich (Sekretariat).

Verein Ortsgeschichte Seebach

Mitgliederanlass 2015

In der Kirche Maria Lourdes

Informative Links zu Geschichte/Künstler

Einige Bilder vom Anlass