Mitgliederanlass 2014

Der Friedhof Schwandenholz

Dieses Jahr hat unser Vorstandsmitglied Kurt Maeder für die Mitglieder des VOS unter dem Titel «Wo Seebach zur Ruhe kommt - Der Friedhof Schwandenholz und seine Vorgeschichte» organisiert. Nach der Begrüssung machte Kurt Maeder in der Niklauskirche einen Blick zurück auf die Zeit, da man in Seebach die Toten noch bei der Dorfkirche bestattete. Er ist sich sicher, auf einem alten Bild, welches oft abgedruckt wird (Sepia-Zeichnung um 1770/80 von Ofenmaler Hans Jakob Kuhn) neben der alten Kirche einen Friedhof mit Holzkreuzen zu sehen. Auf einer Fotografie von 1898 ist neben der Niklauskirche deutlich der Friedhof zu erkennen. Die Särge wurden gemäss Ausführungen mehrheitlich durch zwei in Seebach ansässige Zimmereien gefertigt. Zur Aufgabe des Zimmermanns gehörte auch das Einsargen der verstorbenen Person. Um 1900 hiess der Totengräber (Leichenbestatter) Gossweiler. Der damalige Gemeinderat von Seebach hat sich schon früh für einen neuen Friedhof bemüht und vorausschauend Land gekauft.
Die Teilnehmenden erfuhren im Vortrag viele interessante Details. Einiges davon kann im Beitrag der OGS-Homepage unseres Ehrenmitgliedes Noldi Wirz erfahren werden. Deshalb wird an dieser Stelle auf weitere Ausführungen verzichtet und auf den entsprechenden Link verwiesen. Link anklicken.

OGS-Bericht zum Friedhof Schwandenholz (Arnold Wirz)

Älteste Ansicht von Seebach: Sepia-Zeichnung um 1770/80 von Ofenmaler Hans Jakob Kuhn (1740-1816). In der roten Umrahmung ist der Friedhof sichtbar.   Niklauskirche

Danach machten sich die Teilnehmenden auf den Weg zum Friedhof Schwandenholt. So, wie die Trauerzüge von der alten Kirche zum ‚neuen‘ Friedhof stattfanden (ab 1903). Dort angekommen, führte uns Frau Judith Rohrer-Amberg, Leiterin Gartendenkmalpflege Grün Stadt Zürich durch den Friedhof und vermittelte wissenswerte Informationen.

Hier einige Details:

Der Friedhof ist mit einer Gesamtfläche von 105 800m2 für Seebach und Oerlikon gedacht. Er ist für die Aufnahme von Opfern im Falle einer Katastrophe vorgesehen.

1925 Neue Friedhoflsordnung.
1933/34 Vergrösserung des Friedhofs durch Ausbau der oberen Hälfte. Beschäftigungsprogramm für Arbeitslose.
1934 Durch die Eingemeindung von Seebach wird der Friedhof der Stadt Zürich unterstellt.
1936 Erweiterung. Planung Konrad Hippenmeier (Chef des Bebauungsplan-Büros)
1962-1966 Bau der neuen Friedhofanlage und Hochbauten. Pläne und Bauleitung Architekt Werner Stücheli, Zürich.
2014 Einweihung des neuen Gemeinschaftgrabes

Wie durch Frau Rohrer weiter zu erfahren war, wurden die Wege absichtlich mit Kies belegt, so dass die Geräusche beim Begehen eine besondere Stimmung hervorrufen. Die Gräber sind abseits der Wege angelegt, so dass sich Angehörige ungestört am Grab ihrer Angehörigen aufhalten können.

Bei den Ausführungen zu den Familiengräbern konnte erfahren werden, dass diese frei gestaltet werden dürfen.

Während des Rundganges gab die Referentin einige Informationen zur architektonischen Gestaltung des Friedhof und zu den verschiedenen Skulpturen und Kunstwerken. Dazu kann auch auf die Website der Stadt Zürich, Bestattungs- und Friedhofamt verwiesen werden:

Link zum Bestattungs- und Friedhofamt der Stadt Zürich_Beitrag zum Friedhof Schwandenholz

Frau Rohrer informierte auch über die Pflanzen- und Tierwelt. Dabei wies sie darauf hin, dass in naher Zukunft einige schöne, aber alte Bäume gefällt werden müssen. Für Aussenstehende sei dies manchmal schwer verständlich. Die Schwandenholz-Anlage müsse aber beim Baumbestand verjüngt werden. Nur so bleibe die beruhigende, helle und offene Atmosphäre erhalten. So wie es die Erschaffer geplant hätten.

Abgeschlossen wurde der Anlass bei einem gemütlichen kleinen Umtrunk im Rest. Staudenbühl.

Einige Bilder vom Anlass

Zu den Bildern